Digitale Kultur und internationale Projekte

Still von Keiken, „Dream Time Life Simulation auf keiken.cloudnews

Digitale Kultur und internationale Projekte

In „Einblicke & Ausblicke“ präsentieren wir spannende Projekte, Kunst, Events u.v.m. rund um digitale Kultur und internationale Zusammenarbeit. In unserem Kulturimpuls präsentieren wir spannende Projekte, Kunst, Events u.v.m. rund um digitale Kultur und internationale Zusammenarbeit. Dieses Mal ist neben tollen künstlerischen und sozialen Projekten auch ein Podcast-Tipp dabei!

Purple Code

Kaum ein Podcast passt besser in diese Ausgabe von Konnektiv Impuls als “Purple Code”, ein Podcast, der sich intensiv mit intersektional feministischen Perspektiven in Bezug auf die digitale Gesellschaft und technologischen Fortschritt beschäftigt. Die drei Hosts Sana, Bianca und Lena führen Gespräche mit einer vielfältigen Bandbreite an Gäst*innen, darunter Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Journalist*innen und alle Frauen*, die sich in digitalen Sphären engagieren. Dabei teilen sie ihre persönlichen Erfahrungen und Standpunkte sowie aktuelle Entwicklungen in der digitalen Gesellschaft.

Zwei Folgen wollen wir besonders weiterempfehlen:

Dieses Jahr war auch Renata Ávila, die bereits in der vorherigen Ausgabe von Konnektiv_Impuls im Interview auftrat, bei Purple Code zu Gast. Renata ist Menschenrechtsanwältin und berichtet über ihre Arbeit mit der indigenen Bevölkerung in Lateinamerika. Ihr Input beleuchtet systematische Unterdrückung und verdeutlicht, warum eine Analyse dieser Problematik eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Anwendung digitaler Technologien spielt.

Wer an diesem spannenden Diskurs interessiert ist, findet die entsprechende Folge hier.

In der ersten Folge dieses Jahres teilt Nakeema Stefflbauer ihre Erfahrungen in der Tech-Branche in New York, Toronto und Boston. In Berlin gründete sie schließlich die NGO “FrauenLoop”, die Frauen* mit verschiedensten Hintergründen die Möglichkeit gibt, Programmieren zu lernen und sich damit eine nachhaltige Karriere im Tech-Bereich aufzubauen. Nakeema erläutert hier, warum Diversität und die Einbindung von marginalisierten Personen in der Tech-Branche besonders wichtig sind. 

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Foto von Joshua Hoehne auf Unsplash

WOUGNET

Das Women of Uganda Network (WOUGNET) ist eine nicht staatliche Organisation in Uganda, die Frauen und Frauenorganisationen dabei unterstützt, Informations- und Kommunikationstechnologien (ICTs) zu nutzen. Die Organisation setzt sich seit 2000 für Geschlechtergleichheit und nachhaltige Entwicklung ein, indem sie zur Entwicklung von inklusiven und gerechten Gemeinden beitragen möchte. Neben der Gemeindearbeit führt WOUGNET Forschung zu Internet- und ICT-Politiken durch und fördert den Zugang zu online Informationen für Frauen sowie deren und die Sicherheit von Frauen online. Die Organisation ist Mitglied in verschiedenen Netzwerken und nutzt verschiedene Kommunikationsmittel, um ihre Botschaft zu verbreiten. Sie bietet auch Schulungen und Workshops an, um die Beteiligung von Frauen an Technologie und Internet Governance zu stärken.

Feminist Data Set

Die Probleme, die mit Big Data, der Verwendung in größeren Kontexten und der Entwicklung von künstlichen Intelligenz generell einhergehen, sind mittlerweile allgemein bekannt. Das mehrjährige Kunstprojekt „Feminist Data Set“ will die KI-Landschaft aus einer feministischen Perspektive neu denken und gestalten. Zu diesem Zweck nimmt die Künstlerin Caroline Sinders jeden Aspekt des KI-Prozesses, von der Datenerhebung bis zum Algorithmusdesign, unter die Lupe, und prüft ihn auf seine Übereinstimmung mit den Prinzipien der Intersektionalität und Inklusivität. Die Datenerhebung findet in Workshops und Foren statt, um im Gegensatz zu herkömmlichen Datenerhebungen „langsame“ und „konsensuelle Daten“ für den weiteren Prozess zu nutzen. Das Projekt soll die Gesellschaft mit einbeziehen und sich als Protest gegen die klassische, von Technologiegiganten getriebene Entwicklung solcher Technologien stellen. Eine spannende Publikation zum Projekt gibt es hier.

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Foto von Pawel Czerwinski auf Unsplash

Keiken Collective

Statt bloß passive Kunst zu präsentieren, lädt das Keiken Kollektiv dazu ein, in fesselnde, spekulative Welten einzutauchen. Hierbei wird die eigene Wahrnehmung und Körperlichkeit infrage gestellt, alternative Zukünfte werden erforscht und erlebt. Der Name des 2015 von Tanya Cruz, Hana Omori und Isabel Ramos gegründeten Kollektivs, “Keiken”, was auf Japanisch “Erfahrung” bedeutet, ist treffend gewählt. Die Künstlerinnen mit vielfältigen diasporischen Hintergründen nutzen verschiedenste Medien wie Film, Gaming, Installationen und erweiterte Realität, um zu erkunden, wie gesellschaftliche Einflüsse unsere Wahrnehmung und Emotionen prägen. Vergangene Projekte wie “Augmented Empathy” und “Morphogenic Angels” setzen sich mit Fragen der Identität in digitalen Räumen auseinander und entführen die Besucher*innen in faszinierende alternative Welten, die zugleich zum Nachdenken anregen. Wenn gerade keine Ausstellung in der Nähe ist, bietet die Folge “Into the Metaverse” des The Culture & Technology Podcasts eine Gelegenheit, mehr über die Hintergründe ihrer multidimensionalen Kunst zu erfahren.

Still von Keiken, „Dream Time Life Simulation” auf keiken.cloudnews